Identifikation |
Titel: | Schutzaufsichts- und Fürsorgeamt |
Stufe: | Teilbestand |
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Kontext |
Verwaltungsgeschichte: | Für die Arbeitsvermittlung und Unterstützung von Personen, die aus der kantonseigenen Zwangsarbeitsanstalt Kaltbach oder der Strafanstalt St. Gallen entlassen wurden, schuf der Kanton Schwyz 1924 die Schutzaufsichtstelle. Die im Justizdepartement angesiedelte Stelle sollte die sozialdisziplinarischen Massnahmen der Anstalten weiterführen. Dazu erhielten die Beamten umfassende Kompetenzen, u.a. konnten sie Einblicke in die Akten nehmen oder mit Vormundschafts- und Armenbehörden, Vormündern oder Eltern Kontakt aufnehmen. Bis 1942 stand vor allem die Stellenvermittlung im Vordergrund. Mit der neuen Verordnung über die bedingte Entlassung, Schutzaufsicht und Entlassenenfürsorge 1942 gehörte auch die freiwillige Entlassenenfürsorge zu den Aufgaben. Als erster Beamter im Vollamt prägte ab 1948 Josef Schelbert bis zu seiner Pensionierung 1986 die Schutzaufsicht- und Fürsorgestelle. Das Amt war lange die einzige kantonale Fürsorgeorganisation. Josef Schelbert war auch amtlicher Vormund für verschiedene Personen, beriet Gemeindebehörden bei Versorgungen und war im Auftrag von Gemeinden und Bezirken für die Fürsorge ausgewählter Personen zuständig. Nach der Pensionierung von Josef Schelbert 1986 wurde die Amtsstelle reorganisiert. Infolge von eidgenössischen und kantonalen Entwicklungen und Gesetzesänderungen im Fürsorge- und Strafvollzugswesen wurde die Amtsstelle aufgelöst bzw. in den Sozialdiensten des Amt für Gesundheit und Soziales (Departement des Innern) sowie beim Strafvollzug (Justizdepartement) integriert.
Departementszugehörigkeiten der kantonalen Schutzaufsicht: 1924-1973 Justizdepertement 1974-1986 Departement des Innern 1986-1988 Justizdepartement seit 1989 Departement des Innern, Amt für Gesundheit und Soziales, Integration als Dienststelle bei den Sozialdiensten
Schutzaufsichtsbeamte: 1924-1944/1946 Adolf Kamer, kath. Priester und Frühmesser, Schwyz 1944/1946 -1948 Karl Hüppi, kath. Priester und Arbeitserseelsorger, Ingenbohl 1948-1986 Josef Schelbert, Polizei-Soldat, Küssnacht
Kantonale gesetzliche Grundlagen: 1924 Verordnung über die Errichtung einer Schutzaufsichtsstelle 1942 Verordnung über bedingte Entlassung, Schutzaufsicht und Entlassenenfürsorge 1959 Verordnung über bedingte Entlassung, Schutzaufsicht und Entlassenenfürsorge |
Bestandsgeschichte: | Die über 1100 namentlichen Falldossiers wurden von Josef Schelbert und seiner Mitarbeiterin (seit den 1960er-Jahren) geführt. Weil Josef Schelbert Jahrzehnte lang die Kantonale Schutzaufsicht geleitet hatte, ist die Aktenführung sehr konstant. Für die Akten ab dem Eröffnungsjahr 1970 bis 1988 wurde eine neue Ablieferung A.2013.51 kreiert, um sie ins Archiv 4 zu integrieren. Die älteren Fälle aus insgesamt 5 Ablieferungen sind im Archiv 3, Akten der Departemente, HA.XVIII.2068 ff. erschlossen. |
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Inhalt und innere Ordnung |
Bewertung und Kassation: | Rechnungsbelege und Doppel kassiert. |
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Sachverwandte Unterlagen |
Veröffentlichungen: | Galle, Sara; Grossmann, Flavia; Häsler Kristmann, Mirjam: Administrative Versorgungen im Kanton Schwyz: Behördenentscheide und Schutzaufsichten nach der Anstaltsentlassung, in: MHVS 111, 2019, S. 139-157. |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | Schutzaufsicht- und Fürsorgeamt (Teilbestand)
Schutzaufsicht, 1928-1969 (Teilbestand)
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Aktenbildner |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Mitarbeiter |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://query.staatsarchiv.sz.ch/detail.aspx?ID=724306 |
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