Identifikation |
Signatur: | HA.IV.23.011 |
Signatur Archivplan: | HA.IV.23.011 |
Frühere Signaturen: | 266 |
Titel: | Tagsatzung 1848, Nr. 76-85 |
Entstehungszeitraum: | 20.07.1848 - 31.07.1848 |
Stufe: | Dossier |
Archivalienart: | Akten |
Bisherige Zitierweise: | STASZ, Akten 1, 23.011 |
|
Kontext |
Name der Provenienzstelle: | STASZ |
|
Inhalt und innere Ordnung |
Darin: | Nr. 63-75: Briefe und Berichte des Tagsatzungsgesandten Karl Ulrich von der letzten Tagsatzung aus Bern. Einzelne Beilagen. Nr. 76: Ulrich informiert über die Verhandlungen zum Nachlass der Sonderbundskosten. Für einen teilweisen Nachlass waren nur 7 1/2 Stände, den Vorschlag von Schwyz unterstützten nur UR, UW, VS, FR, SZ, LU. «Mehrere Stände liessen Hoffnung auf späteren Nachlass durchblicken.» «Einzelne Stände haben Schwiz an die Aufhebung des Klosters Einsiedeln erinnert, wie Baselland & Glarus; St. Gallen glaubte in den Allmenden Geld für Schwiz zu finden; überhaupt wollte man den Versprechungen von Schwyz für möglichste Verbesserungen nicht glauben, indem auch schon in 1833 dergleichen gemacht wurden.» Ulrich versuchte die Argumente zu entkräftigen. U.a. betonte Ulrich auf die Kritik des «übermüthigen & höhnische Auftreten Abybergs in den Tagsatzungen», dass in Schwyz nun mehrere freisinnige Mitglieder in der Regierung sitzen, die 1833 und 1838 «politischen Verfolgen ausgesetzt» waren. 20.7.1848. Nr. 77: Ulrich betont im Post Skriptum, dass er die Regierung und Beamten des Kantons Schwyz vor Verleumdungen der Presse in Schutz nehmen musste. Bericht der 10. Sitzung: Besprochen wurden kurz Traktanden 28 bis 31. Mit Betonung der «ökonomischen Kräfte» von Schwyz sowie dem Hinweis auf einige Fehler wollten die Urkantone und weitere Stände den Ankauf des Reliefs von der Gegend des Vierwaldstättersees vergeblich verhindern. 22.7.1848. Nr. 78: Bericht der 11. Sitzung: Ulrich schreibt, dass er die Instruktionen zum Traktandum 32 wörtlich vorlas, um Äusserungen zu widerlegen, wonach die Gesandtschaft von Schwyz der neuen Bundesverfassung feindselig gesinnt sei. Der Antrag von Freiburg, die Schweizer in Amerika unter den Schutz einer Seemacht, z.B. Frankreich, zu stellen, bleibt ohne Unterstützung. Beilagen: Drei Schreiben des Kriegsrats.22.7.1848. Nr. 79: Ulrich kündigt an, falls die Tagsatzung Ende Woche immer noch nicht zu Ende ist, ohne Bewilligung und Ersatz nach Schwyz zurück zu reisen. Bericht der 12. Sitzung: Schwyz protestierte gegen den Artikel 11 (Zollwesen), unter anderem mit dem Hinweis auf die grammatikalische Auslegung und die Erhaltung des Linthverkehrs. Die Berichte der Linthkommission wurden entgegengenommen. 21.7.1848. Nr. 80: Ulrich schreibt, dass er für das Referendum zum Vertrag mit dem nordamerikanischen Senat bzgl. der Auslieferung von Verbrechern Instruktionen benötigt. Allgemein wurde ein Ende der Tagsatzung in dieser Woche erwartet. Ulrich bittet weiter um Instruktionen zur Neuenburger Verfassung. Bericht der 13. Sitzung: Traktanden 38 bis 43 wurden behandelt. Überall könne sich Schwyz «der Wahrheit anschliessen». Der Vertrag mit Amerika führte zu einer längeren Diskussion. Dufours umfassenden Bericht über den Sonderbundskrieg soll auf deutsch übersetzt werden. 25.7.1848. Nr. 81: Ulrich berichtet von den Verhandlungen rund um die Kautionsurkunde der Sonderbundskriegs-Kosten für den Kanton Schwyz. Betroffen sind auch die Hypothekentitel des Klosters Einsiedeln. Offenbar fehlt eine Obligation. Beilage: «Bericht des Eidgenössischen Kriegszahlmeisters an den hohen eidgenössischen Vorort, über die Deckung des Betreffnisses vom hohen Stand Schwyz an die Sonderbundskriegskosten, berechnet zu 5 1/2 Millionen Schweizerfranken». 25.7.1848.
|
| Nr. 82: Ulrich dankt für Mitteilungen des Landammanns mit den Worten: «Selbe waren für mich ein erquickendes Manna in der trostlosen Wüste.» Er habe die Informationen, dass man in Schwyz mit den Reformen begonnen habe, weitergeleitet, um damit das Misstrauen, «das stetsfort in so hohem Grade gegen Schwiz obwaltet, als unbegründet darstellen zu können». «Leider ist dies Mistrauen so tief verwurzelt, dass es alle Anstrengungen erfodert, um es nur zu verhindern, dass dieser Unglücksbarometer nicht höher steigt.» Als Grund für das Misstrauen gibt Ulrich das frühere Verhalten von Ab Yberg und aktuell die Ausstellung der Kautionsurkunde an. Er geht ausführlich auf die Situation der Sonderbundkriegs-Schulden ein. Laut Ulrich sollen 14 bis 16 Kantone die neue Bundesverfassung «unfehlbar» annehmen. Die bevorstehende Kantonsratsdebatte zur Bundesverfassung am 7. August 1848 bezeichnet Ulrich als «Schlacht», verspricht seine Anwesenheit und fragt: «Ists von Nöthen, dass die Waffen geschliffen werden?». 26.7.1848. Nr. 83: Ulrich informiert über verschiedene Geschäfte der Tagsatzung. Die von Schwyz gewünschte Kautionsurkunde wird nicht ausgestellt, statt dessen soll ein Bericht zu Handen der künftigen Tagsatzung erfolgen. Bis die fehlende Obligation gefunden ist, kann keine Urkunde erstellt werden. Beilagen: u.a. «Bericht des eidgenössischen Vororts an die hohe Tagsatzung, betreffend die Zahlung der Kriegskosten von den Ständen des ehemaligen Sonderbundes». 27.7.1848. Nr. 84: Bericht der 15. und 16. Sitzung: Ulrich gibt die lange Verhandlung über «das Begehren des Standes Schwyz für Aushingabe der von dem Stift Einsiedeln ausgestellten Bürgschaftsurkunde» ausführlich wieder. Es ging unter anderem um die Qualität der Titel bzw. Hypotheken und um eine fehlende Obligation. Schliesslich wurde der Vorort angewiesen, die fehlende Obligation zu suchen, eine Prüfung der Qualität der Titel wurde angeordnet und die Erstellung eines Berichts. Daneben die normalen Tagsatzungsgeschäfte. 30.7.1848. Nr. 85: Ulrich wird nach seiner Besprechung mit dem Bundespräsidenten über die Kautionsfrage des Kantons Schwyz am nächsten Tag aus Bern abreisen. Bericht der 17. Sitzung: Freiburg unterstützte die Tagsatzungsbeschlüsse betreffend der von Schwyz verlangten Bürgschaftsurkunde des Stifts Einsiedeln. Schwyz verlangte die Beibehaltung der 3. Disposition betreffend der deutschen Noten bzw. der deutschen Flüchtlinge in der Schweiz. Schliesslich wurde die Tagsatzung auf den 4. September 1848 vertagt. 31.7.1848. |
|
Zugangs- und Benutzungsbestimmungen |
Register: | Nein |
|
Sachverwandte Unterlagen |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | Wyrsch-Ineichen, Gertrud und Paul, Das Ringen um die Bundesverfassung von 1848 nach den Briefen der schwyzerischen Tagsatzungsgesandten an ihren Landammann Nazar von Reding, Gfr. 150, 1997, S. 35-117, zur Tagsatzung speziell S. 105-112. |
Digitalisat vorhanden: | Ja |
|
Anmerkungen |
Allgemeine Anmerkungen: | Eidgenossenschaft; Bundesverfassung; Tagsatzung; Bundesstaat; USA; Sonderbundskrieg |
|
|
Dateien |
Dateien: | |
|
Benutzung |
Schutzfristende: | 31.07.1883 |
Erforderliche Bewilligung: | Archiv |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Mitarbeiter |
|
URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://query.staatsarchiv.sz.ch/detail.aspx?ID=372492 |
|
Social Media |
Weiterempfehlen | |
|