HA.IV.22.006 Tagsatzung 1847, Nr. 26-32, 24.10.1847-29.10.1847 (Dossier)

Archivplan-Kontext


Identifikation

Signatur:HA.IV.22.006
Signatur Archivplan:HA.IV.22.006
Frühere Signaturen:265
Titel:Tagsatzung 1847, Nr. 26-32
Entstehungszeitraum:24.10.1847 - 29.10.1847
Stufe:Dossier
Archivalienart:Akten
Bisherige Zitierweise:STASZ, Akten 1, 22.006

Kontext

Name der Provenienzstelle:STASZ

Inhalt und innere Ordnung

Darin:Nr. 26-31: Briefe und Berichte des Tagsatzungsgesandten Franz Anton Oetiker von der ordentlichen Tagsatzung in Bern. Teilweise mit Beilagen. Speziell:
Nr. 26: Oetiker berichtet vom Boykott der Sonderbundsgesandten an der Sitzung teilzunehmen, an der offiziell der Beschluss zur Aushebung eidgenössischer Truppen gefasst wurde. 24.10.1847 Beilagen: der entsprechende Tagsatzungsbeschluss. Zwei Briefe von Oetiker vom 22.10.1847 (Säbelwunde eines Offiziers in der Kaserne) und 23.10.1847 (Anekdote über neu gewählten General Dufour: Der «gute alte Mann» sei beim Mittagessen im Falken bei der Nachricht, dass er gewählt worden sei, «in tiefe Ohnmacht» gefallen, «so dass er weggetragen werden musste. Wieder zu sich gekommen entleerte er sich alles dessen, was innerlich nicht angemessen war.»).
Nr. 27: Oetiker schreibt, dass kurzfristig am Sonntag eine Sitzung anberaumt worden ist, die katholischen Gesandten an dieser aber nicht teilgenommen hätten. Es wurde ein Beschluss verabschiedet, in dem Oetiker und seine Kollegen «den ersten Anfang förmlicher Kriegserklärung erblicken». 24.10.1847.
Nr. 28: Oetiker beschreibt ausführlich die zunächst verweigerte, dann erfolgte Eidesleistung Dufours. Der Moment, in dem Josef Franz Karl Amrhyn als eidgenössischer Kanzler sein Amt niederlegt, damit er die Kriegserklärung gegen Luzern nicht unterschreiben muss, schildert Oetiker als «wahrhaft rührende Szene» und berichtet von Tränen in den Augen des Kanzlers. Oetiker schätzt die Lage folgendermassen ein: «Der Krieg ist gewiss, man wir ihn aber formell nicht beschliessen, bis die Kriegsmacht auf den Füssen ist, um nur zu überrumpeln. Mein Rath ist daher, Vorsicht & möglichste Wachsamkeit.» Er rechnet mit Kriegsausbruch in zehn bis 14 Tagen. 25.10.1847. Beilage: Brief St. Gallens betreffend Truppenaufgebot.
Nr. 29: Oetker informiert über eine Konferenz der sieben katholischen Stände. Er stellt die unterschiedlichen Argumente der andern Gesandten detailliert dar. Er benötigt dringend Rat und Anweisungen aus Schwyz: «Ich fühle das ganze Gewicht der immensen Verantwortlichkeit, die auf mir ruht, doppelt schwer bei diesem Wiederspruch & bey dieser Ungewissheit.» 26.10.1847. Beilagen: Schreiben der Kantone BL, TG, AG, BE und ZH zu erfolgten Truppenbewegungen.
Nr. 30: Oetiker teilt die Beschlüsse der Konferenz der katholischen Stände mit. Zunächst soll der Tagsatzung ein Antrag vorgebracht werden und Hand zu einer Lösung geboten werden. Sollten die andern Stände nicht darauf eingehen, werden die katholischen Gesandten die Tagsatzung feierlich verlassen. Allerdings sei Zug für diese Lösung nur schwer zu gewinnen. Oetiker wartet immer noch auf Rat und Instruktionen aus Schwyz. 27.10.1847.
Nr. 31: Oetiker erzählt von einem inoffizellen Treffen einiger Gesandten aus beiden Lagern, die eine friedliche Lösung suchten. Allerdings ist das gegenseitige Misstrauen - u.a. auch wegen Truppenbewegungen der Schwyzer - sehr gross. Eine Lösung sah vor, dass der Papst als Schiedsrichter über die Klöster- und Jesuitenfrage urteilen sollte. Die Tagsatzung wird zusammenkommen, um über den katholischen Vermittlungsvorschlag zu urteilen. Die Sonderbundsgesandten setzten für erfolgreiche Verhandlungen ein sofortiger Stopp der Mobilmachung und Ausrüstung der Truppen voraus. 28.10.1847.
Nr. 32: Oetiker meldet, dass es bei der Sitzung nicht zu einer richtigen Tagsatzungsverhandlung kam, da die gegnerische Seite nur einige Vertreter schickte. Er kam Schluss, dass diese Sitzung und das informelle Treffen nur der Ablenkung dienten, damit die «Radikalen» mehr Zeit für die Mobilmachung hatten. Nach der noch zu erfolgenden Abstimmung werden die Sonderbunds-Gesandten ein Manifest abgeben und umgehend abreisen. Laut Oetiker verlangt Dufour weitere 30'000 Mann.

Zugangs- und Benutzungsbestimmungen

Register:Nein

Sachverwandte Unterlagen

Digitalisat vorhanden:Ja

Anmerkungen

Allgemeine Anmerkungen:Tagsatzung; Eidgenossenschaft; Sonderbund; Sonderbundskrieg; Jesuitenverbot
 

Dateien

Dateien:
  • HA.IV.22.006.pdf
 

Benutzung

Schutzfristende:29.10.1882
Erforderliche Bewilligung:Archiv
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Mitarbeiter
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: https://query.staatsarchiv.sz.ch/detail.aspx?ID=372479
 

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